Matra-Simca Rancho

Bei der GIMS 1977 stellte Matra-Simca den Rancho vor.
Der Rancho ist das Ergebnis der Arbeit eines genialen Ingenieurs, Philippe Guédon, und eines Geschäftsmanns mit Visionen, Jean-Luc Lagardère, die beide bei Matra tätig waren. Mitte der 1970er Jahre kristallisiert sich die Nachfrage nach einem „grünen“, schlichten und erschwinglichen Freizeitfahrzeug heraus, das es ermöglicht, sich auf mehr oder weniger befahrbare Wege zu wagen. Ausser dem Range Rover gab es keinen „zivilisierten“ Geländewagen und die meisten Offroadfahrzeuge sind von den berühmten Jeeps abgeleitet.

Auf der Grundlage eines Simca 1100 VF2, einem leichten Nutzfahrzeug mit verstärktem Fahrgestell und grösserer Bodenfreiheit, erschafft Guédon ein Fahrzeug mit einer Fahrgastzelle mit Scheiben auf Glasfaser – einer Spezialität von Matra – anstatt des Aufbaus aus Blech. Innen erhält er eine zusätzliche Sitzbank und die Ausstattungen eines Familienwagens. Der Rancho ist geboren.

Matra-Simca Rancho

Die mechanischen Bauteile stammen grösstenteils aus verschiedenen Simca-Modellen mit grosser Auflage und bewährter Zuverlässigkeit. Der Motor „Poissy“ mit 1442 cm3 Hubraum sorgt für 80 PS und 118 Nm. Aus Kostengründen wurde ein Allradantrieb niemals in Betracht gezogen. Mit der Integration von Simca in den PSA-Konzern erhielt der Rancho ab 1979 den Namen Matra-Talbot.

Ursprünglich sollten 25 000 Rancho produziert werden. Schlussendlich wurden sage und schreibe 57 000 Einheiten verkauft. Im Laufe der Jahre wurde mehrere limitierte Editionen sowie unterschiedliche Ausstattungsvarianten und sogar ein Cabrio produziert. Der Zubehörkatalog wurde ebenfalls erweitert, insbesondere mit einer Schlafkoje, einer zweiten Sitzbank und weiteren Ausstattungen für den Offroad-Einsatz wie eine Seilwinde. Er ist zum Liebling von Fachleuten, die in der Natur arbeiten, und Outdoorfans aller Art avanciert.

Matra-Simca Rancho

1983 stellte Matra die Produktion des Rancho ein, der Verkauf endete 1984. Er wurde auf den Produktionslinien von Matra durch eine weitere Erfindung von Philippe Guédon ersetzt – dem Renault Espace. Aber das ist eine andere Geschichte.

Der Rancho wurde ursprünglich als ein Nischenfahrzeug konzipiert, aber er hat den Weg für eine ganz neue Art von Wagen geebnet. Mit über 20 Jahren Vorsprung nahm der Rancho die kommenden Trends der Crossover und der Freizeitfahrzeuge/MPV vorweg, die heute von den Familienversionen des Renault Kangoo, des Peugeot Rifter/Citroën Berlingo/Opel Combo Life, des VW Caddy, des Ford Tourneo Courier/Connect oder der neueren Mercedes T-Klasse und dem Dacia Jogger verkörpert werden.

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