V2X SUISSE: 7 Schweizer Unternehmen erforschen das bidirektionale Aufladen

Sieben in der Schweiz ansässige Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um die Einführung des bidirektionalen Ladens für Elektrofahrzeuge zu testen. Die Initiatoren wollen die Zukunft dieser Technologie und ihre Einführung hierzulande erforschen. 

Unter dem Banner «V2X Suisse» wollen die sieben Partner eine Antwort auf die zahlreichen Fragen rund um die Infrastruktur geben, die die Elektromobilität mit sich bringt. Der Aufschwung dieses Antriebs erfordert neue Lösungen für das Aufladen, aber auch für die Versorgung sowie die Berücksichtigung von Verbrauchsspitzen im Netz.

Einigkeit macht stark

Unter der Leitung des Bundesamtes für Energie vereint das Projekt V2X Schweiz sieben Unternehmen, die in den Bereichen Energiemanagement, Ladetechnologie und Mobilität tätig sind. Durch die Bündelung dieser verschiedenen Kompetenzen kann wertvolle Zeit gespart werden, sowohl bei der Umsetzung des Projekts als auch bei der Gewinnung von Erkenntnissen und der Nutzung der Ergebnisse. Das V2X-Projekt wird auch darauf abzielen, die rechtlichen, organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen für das bidirektionale Laden im Hinblick auf eine breite kommerzielle Einführung genau zu klären.

Konkret wird Mobility, der Carsharing-Anbieter, der seine Flotte von 3000 Fahrzeugen bis 2030 auf Elektroantrieb umstellen will, die Testfahrzeuge betreiben. Honda stellt über seine Tochtergesellschaft Honda Motor Europe in Satigny-Genf seine e-Modelle als Testfahrzeuge zur Verfügung. Es ist das einzige Modell auf dem Markt in Europa, das serienmässig eine Lade-/Entladefunktion bietet, die mit dem europäischen CCS-System kompatibel ist. Die Firma EVTEC baut die bidirektionalen Ladestationen, sun2wheel entwirft die Software, während Tiko Energy, Novatlantis und die ETH für den Vertrieb, die Strategie und die Vernetzung zuständig sind.

Start im September 2022

Die Vorbereitungsphase wird im September 2022 abgeschlossen sein, wenn die bidirektionalen Ladestationen an rund 40 Mobility-Standorten in der ganzen Schweiz installiert werden. EVTEC stellt zwei Arten von Ladestationen zur Verfügung: 10 kW DC, die bereits für den Honda e angeboten werden, und eine neue Variante 2x 10 kW CCS, die bis zu 20 kW Leistung erreichen wird, wenn nur ein Anschluss verwendet wird. Jede Ladestation wird mit einem digitalen Controller zur Verwaltung des Netzes ausgestattet. Dank der Software von sun2wheel kann Tiko Energy alle 15 Minuten die von den vernetzten Autos gelieferte Leistung anpassen.

Das Projekt soll Ende 2023 abgeschlossen werden. Bis dahin werden die sieben Partner von V2X Suisse den Beitrag des bidirektionalen Ladens zur Netzstabilisierung, das Marktpotential bidirektionaler Fahrzeuge in der Schweiz sowie den Wettbewerb zwischen den potentiellen Abnehmern dieser Flexbilitäts-Lösung (Swissgrid, Netzbetreiber und Händler) analysieren. Laut Mobility könnte die hochgerechnete vernetzte Last ihrer gesamten Elektrofahrzeugflotte langfristig 60 Megawatt erreichen.

Mobility/Honda/GIMS/JM

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