Ende des 19. Jahrhunderts sind Autos zunächst das Werk von Pionieren und ab Anfang des 20. Jahrhunderts sind sie das Ergebnis einer sehr lokalen Produktion regionaler Handwerker. In den Industrieländern werden Hunderte von Marken gegründet, von denen die meisten schnell wieder verschwinden. Aber auch grosse Marken von heute wurden in dieser Zeit gegründet und haben sich an einen sich ständig verändernden Markt angepasst.

Diese Periode fällt zusammen mit der Gründung des 1. Genfer Autosalons im Jahr 1905,
von regionaler Bedeutung mit kleinen, heute nicht mehr existierenden Herstellern. 

Kurz vor dem 1. Weltkrieg 1914-1918 und vor allem in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen erfährt das Automobil einen Aufschwung und es kommt zur Industrialisierung. Der Beginn der Massenproduktion entspricht der Nachfrage zunächst der Wohlhabenden, dann der Mittel- und Oberschicht sowie der Geschäftsleute.

Die Zwischenkriegszeit fällt mit der Internationalisierung des Genfer Autosalons ab 1924 zusammen. Ab diesem Zeitpunkt findet der Genfer Autosalon jedes Jahr im Frühling statt, mit Ausnahme der Jahre zwischen 1940 und 1947 aufgrund des 2. Weltkriegs und zwischen 2020 und 2023 wegen der COVID-19-Pandemie. Die Qualität des Empfangs, die Neutralität eines Landes ohne bedeutenden nationalen Hersteller und die Vielfalt der vertretenden Marken machen die Veranstaltung zu einem grossen Erfolg.

Die Classics Gallery illustriert diese Periode einer neu entstehenden Industrie mit acht ikonischen Fahrzeugen, darunter die erstmalige Präsentation zweier aussergewöhnlicher Fahrzeuge in der weltweiten Automobilgeschichte: die beiden aufeinanderfolgenden Karosserien des 2. Bugatti Royale 41, der Esders Roadster (Rekonstruktion) und das Coupé de Ville Binder.

Diese Fahrzeuge lassen die Anfänge der Automobilindustrie wieder aufleben mit Modellen, die man heute auf unseren Strassen kaum noch sieht.