Im Europa der Nachkriegszeit wird die Automobilindustrie wieder aufgebaut, oftmals mit geringen finanziellen Mitteln aufgrund der Kriegszerstörungen und des Stahlmangels. In den meisten Ländern erholen sich die Automarken nur schwer von dem Konflikt und viele sollten bis in den 1950er Jahren verschwinden, einige in einem langsamen Sterben, nach Versuchen der Zusammenlegung und/oder Übernahme. 

Der Genfer Autosalon kehrt 1947 dank ausschliesslich privater Mittel zurück. Es ist der erste internationale Salon der Nachkriegszeit, da der 1946 organisierte Pariser Salon lediglich ein Schaufenster für die einzigen französischen Marken unter der Schirmherrschaft der französischen Regierung war.

In Bezug auf die vermarkteten Modelle greift die Automobilindustrie häufig auf Vorkriegsfahrzeuge zurück und passt sie an. Sie holt aber auch avantgardistische Studien hervor, die kurz vor Ausbruch des Krieges ausgearbeitet und manchmal auch präsentiert wurden. In den 1950er Jahren gibt es dann echte Neuerungen.

Die Bevölkerung hingegen möchte nach Jahren der Einschränkungen so schnell wie möglich Zugang zu einem Auto haben, allerdings mit begrenzten Mitteln. Das Auto als Symbol der wiedergewonnenen Freiheit ist das Transportmittel, nach dem sich jeder sehnt.  

Der Genfer Autosalon im Herzen Europas zeichnet sich durch seine Neutralität und Dynamik aus. Seit 1947 hat er einen festen Platz in der Strategie der Autohersteller aus aller Welt und in den Herzen der Besucher aus der Schweiz, Frankreich, Deutschland und Italien.

Die Classics Gallery illustriert diese Zeit mit sieben beliebten Autos der Nachkriegszeit, die jeweils zuerst in ihrem Land und später in ganz Europa in das kollektive Gedächtnis eingegangen sind. Hinzu kommen zwei sehr seltene Micro-Cars und ein kommerzieller Peugeot 203, der die Tradition der transkontinentalen Abenteuer des frühen 20. Jahrhunderts pflegt und auf zukünftige grosse afrikanische Expeditionen hinweist.    

Diese Fahrzeuge werden Erinnerungen bei den Älteren wecken, während die Jüngeren Autos entdecken werden, von denen sie nur die neueste Generation kennen.