Lamborghini Marzal
Bei der GIMS 1967, stellte Lamborghini den Marzal vor.
Das Konzept des Marzal ist das Ergebnis der Ambition und der Vision von drei Männern: Ferruccio Lamborghini, Nuccio Bertone und Marcello Gandini. Der erste, in seinem ewigen Wettstreit mit Enzo Ferrari, möchte die Welt beeindrucken und stellt sich einen Lamborghini mit 4 Sitzen vor. Der zweite, der die Beziehung mit Lamborghini stärken will, finanzierte den Marzal aus seinen eigenen Mitteln. Und schliesslich der Dritte, ein genialer Designer, der seiner Vorstellungskraft freien Lauf liess und sich in neue stilistische Regionen begab.
Auf der Grundlage eines verlängerten Fahrgestells des Miura wird der Marzal von einem mittenmontierten 2-Liter-Reihen-Sechszylinder angetrieben. Erinnert Sie dies an etwas? Ja, genau, er basiert auf einem V12-Motor aus dem Miura, der der Länge nach geteilt wurde. Der Motor des Marzal entwickelt 177 PS.
In technischer Hinsicht hätte eine Produktion des Marzal selbst in kleinster Auflage einige Herausforderungen gestellt. Angefangen bei den grossen gebogenen Glasflächen (4,5 m²), die die entsprechenden Sicherheitsnormen erfüllen müssen, ihre Verfügbarkeit in industriellen Mengen, und nicht zuletzt der Mechanismus der grossen Flügeltüren. Der Marzal sollte niemals in Produktion gehen.
Und doch wurde der Traum von Lamborghini, ein Viersitzer-Coupé in seine Produktpalette aufzunehmen, im Jahr darauf, 1968, von Marcello Gandini verwirklicht. Auf Grundlage einiger der für den Marzal ermittelten Lösungen entwickelt er den Espada, ein 2+2-Coupé mit 4-Liter-V12 mit einer Leistung von 325 PS.
Einige der stilistischen Gimmicks, die Gandini für den Marzal entwickelte, werden später in anderen Lamborghini-Modellen sowie Modellen anderer Marken aufgenommen, für die der italienische Designer tätig wird.
Nach einigen Jahren im Museum Bertone hat der Marzal ein schönes Heim in einer der bedeutendsten Privatsammlungen weltweit gefunden. Der glückliche Besitzer scheut sich auch nicht, ihn bei Automobilveranstaltungen in der ganzen Welt einzusetzen.