Volkswagen Phaeton
Bei der GIMS 2002 stellte Volkswagen den Phaeton vor.
Er verkörperte die Vision eines Mannes, dass er das beste Auto sein sollte, das je gebaut wurde. Als Reaktion auf den Abstieg von Mercedes-Benz (A-Klasse) und BMW (1er-Serie) in den späten 1990er Jahren erteilte Ferdinand Piëch VW die Anweisung, mit ihnen in der Oberklasse zu konkurrieren.
Das Projekt rund um den Phaeton war gigantisch: eine neue Plattform (die er sich mit den zukünftigen Bentley Continental GT und Flying Spur teilte), modernste Technologien und ein neues Hightech-Werk in Dresden (Glass Factory). Piëch wollte nur das Beste.
Der Phaeton musste 10 unverzichtbare Kriterien erfüllen, darunter die Fähigkeit, einen ganzen Tag lang bei 300 km/h und einer Aussentemperatur von 50 °C gefahren zu werden und dabei eine Innentemperatur von 22 °C beizubehalten, ohne Luftstrom aus der Klimaanlage, ohne Beschlagen der Scheiben und ohne Vibrationen. Um absoluten Komfort und hervorragende Strassenlage zu gewährleisten, musste die Torsionssteifigkeit aussergewöhnlich hoch sein: sie erreichte 37 kNm/°, was rund 40 % über der des Porsche 911 Turbo (996) lag.
Während seiner 14-jährigen Karriere mit 5 Generationen wurden nur 84 253 Stück des VW Phaeton verkauft, obwohl das Verkaufsziel 20 000 pro Jahr betrug. Laut einigen Studien verlor VW 28 000 Euro pro verkauftes Exemplar.
Abgesehen von der kommerziellen Enttäuschung gibt es jedoch technologische Errungenschaften, die auch heute noch in der Industrie eingesetzt werden. Der Phaeton führte technologische Fortschritte ein, die seitdem in allen Fahrzeugsegmenten zum Standard geworden sind, beispielsweise die Mehrzonen-Klimaanlage, die adaptive Geschwindigkeitsregelung bis zur automatischen Vollbremsung, die kontrollierte Luftfederung und das LED-Tagfahrlicht. Sage und schreibe 100 Patente wurden während seiner Entwicklung angemeldet.
Heute hat der VW Phaeton einen Nachfolger, den Phideon, der bei der GIMS 2016 vorgestellt wurde. Der Phideon ist weniger exklusiv als der Phaeton und ausschliesslich in China erhältlich. Die gläserne Manufaktur in Dresden ist nun das „Home of ID.“ und umfasst die Endmontage des VW ID.3. Sie ist auch für die Öffentlichkeit zugänglich, um die Elektromobilität zu entdecken und auszuprobieren.