Alfa Romeo 155
Bei der GIMS 1992 stellte Alfa Romeo den Alfa 155 vor.
Der 155 war ein Übergangsmodell für Alfa Romeo, das die Transaxle-Architektur, die 1972 mit dem Alfetta eingeführt wurde und auf der die Giulietta Nuova, der 90, der 75 und der SZ basierten, endgültig aufgab.
Der 155 übernimmt die Plattform des Fiat Tipo und hat einen Frontantrieb (ausser der Q4). Obwohl das Design des 155 die typischen kantigen Linien seines Vorgängers, dem 75, neu interpretierte, wurde die Architektur mit Frontantrieb von den Puristen als inakzeptabel angesehen, die dem 155 den Spitznamen „Fialfa“ gaben.
Glücklicherweise behielten die Ingenieure von Alfa Romeo die faszinierenden 4-Zylinder-Motoren Twin Spark und V6 „Busso“ (2,5 l) bei, die bereits für den Quereinbau in den 164er angepasst waren.
Die sportlichste Ausführung des 155 war der Q4, der einen Allradantrieb und den – auf 190 PS abgespeckten – Motor des ikonischen Lancia Delta Integrale erhielt.
Aber der Alfa 155 wird vor allem wegen seines Einzugs in den Automobilsport in Erinnerung bleiben. Tourenwagenrennen waren in den frühen 1990er Jahren beliebt und Alfa Romeo setzte den 155 im Supertourenwagensport in Italien, Spanien und Grossbritannien ein. Seine herausragendste Leistung war jedoch die Teilnahme an der DTM, dem Tempel des deutschen Motorsports, in dem die Werksteams von BMW, Mercedes-Benz, Audi und Opel vor einem dichtgedrängten und begeisterten Publikum gegeneinander antraten. Von 1992 bis 1996 hielt der 155 V6 TI Einzug in die Annalen der DTM als das Modell mit den meisten Siegen (38, zusätzlich zur Meisterkrone für die Saison 1993).
Die DTM in dieser Form gibt es seit 1996 nicht mehr und Alfa Romeo bleibt somit die einzige ausländische Marke, die jemals die „Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft“ gewinnen konnte.Leider konnte sich dieses beeindruckende Rennpedigree, abgesehen von einigen limitierten Jubiläumseditionen, nicht in der Serienproduktion niederschlagen. Ein starker 155 GTA Stradale wurde entwickelt, aber aufgrund der zu hohen Produktionskosten aufgegeben. Eine Kleinstserie des 155 TI.Z und GTAZ mit dem sportlichen Look des Konzeptfahrzeugs 155 GTA wurde von Zagato produziert und ausschliesslich in Japan verkauft.
1998 wurde der 155 nach nur 195 526 produzierten Einheiten aus dem Programm genommen und mit dem 156 ersetzt, der neue Standards in Sachen Design und Qualität für die Marke setzte.