Fiat 8V
Bei der GIMS 1952 stellte Fiat den Fiat 8V vor.
Am Ende des Zweiten Weltkrieg sprudelte Fiat regelrecht vor Projekten über, dazu gehörte auch die Kreation einer Limousine V8 für den amerikanischen Markt. Dante Giacosa, der berühmte Ingenieur der Marke, beginnt die Entwicklung eines innovativen V8-Motors im 70°-Winkel, obwohl er sich nicht sonderlich für das Projekt begeistern kann. Doch aufgrund der Schwierigkeit, die grosse Nachfrage nach Autos auf dem heimischen Markt zu bedienen, gibt Fiat das Projekt eines amerikanischen Strassenkreuzers bereits einige Monate später wieder auf.
1950 entscheidet sich Fiat, einen Sportwagen zu produzieren, um das sportliche Image der Marke wiederzubeleben. Giacosa, von den Aufgaben in der Produktion von Grossserienfahrzeugen überfordert, überträgt das Projekt der Firma Siata, die auf die Herstellung von Hochleistungsfahrzeugen auf Basis von Fiat spezialisiert ist und als Ausgangspunkt den wenige Jahre zuvor entwickelten V8-Motor nutzt.
So entsteht der Fiat 8V (auf Italienisch als Otto-Vu bezeichnet), ein elegantes Sportcoupé mit einem 115 PS starken 2-Liter-V8-Motor, das eine Geschwindigkeit von 204 km/h erreichen kann. Der 8V ist der erste Fiat mit Einzelradaufhängung.
Von 1952 bis 1954 wurden nur 114 Fiat 8V produziert. Diese wurde auf Bestellung hergestellt und nur 34 Stück verliessen die eigene Produktionslinie in den Fiat-Werken. 1954 stellte die Turiner Firma seinen 8V mit einer Karosserie aus Glasfaser, mit einem Gewicht von nur 48,5 kg und einer höheren Leistung seines V8 von 127 PS vor.
Die 80 anderen Fahrgestelle wurden an zahlreiche italienische Karosseriebauer wie Vignale, Bertone und Pininfarina übergeben, die darauf einzigartige und aussergewöhnliche Fahrzeuge auf Grundlage des 8V aufbauten. Zagato stellte rund dreissig her und Ghia ist für seine 14 oder 15 8V „Supersonic“ bekannt, deren Design von der Welt der Luftfahrt inspiriert ist.
Während seiner kurzen Karriere nahm der Fiat 8V an einigen bekannten Rennen (Mille Miglia 1957) teil und konnte einige erste Siege einfahren. Ausserdem hat er sich bei Sportveranstaltungen wie dem 12-Stunden-Rennen von Pescara und dem Monza Cup durchgesetzt.
Seine technische Exklusivität und sein hoher Preis führten dazu, dass der 8V nur 2 Jahre im Angebot blieb. Heute ist der Fiat 8V, unabhängig vom Designer oder Karosseriehersteller, eines der bei Sammlern gefragtesten Modelle.
Fiat rundet seinen Aufstieg in die Spitzenklasse und in den Sport 15 Jahre später mit seiner Beteiligung an Ferrari im Jahre 1969 ab.